Jesaja
Kap. 56
Vers 12

"Kommt her, laßt uns Wein holen und uns vollsaufen, und soll morgen sein wie heute und noch viel mehr."

Jesaja lesen macht vergnügen
er lehret weis´die christenschar
und wär nur dieser satz geblieben
von dem was er uns aufgeschrieben
das dogma wäre sonnenklar

der geist des herren lebt im wein
ihn wollen wir stets trinkfest ehren
drum schenken wir uns fleißig ein
und trinken notfalls auch allein
um gottes lob damit zu mehren

Jeremia
Kap. 51
Vers 37 & 39

37 Und Babel soll zum Steinhaufen und zur Wohnung der Schakale werden, daß niemand darin wohne.
39 Ich will sie mit ihrem Trinken in die Hitze setzen und will sie trunken machen, daß sie fröhlich werden und einen ewigen Schlaf schlafen, von dem sie nimmermehr aufwachen sollen, spricht der HERR.

so mild verfährt der herr und meister
füllt ab die renitenten geister
[die sich voll frevel damit brüsten
dem suff zu leben und den lüsten]
dass sie besoffen sorglos heiter
schwanken auf der himmelsleiter
hinein ins ewige vergnügen
der lohn ist wahrlich sehr gediegen

hast du gelernt diese lektion
und machst sie dir zueigen
dann bist du fast im himmel schon
auch ohne reu´zu zeigen

leider liegen noch keine erfahrungsberichte vor ...

für jugendliche unter 16 jahre nicht geeignet ...

das ist im alter manchmal dumm
ist willig mal der schwache geist
der eigentlich total vergreist
dann knickt und keiner weiß warum
das träge fleisch ganz einfach um

ist diese not nicht zu beheben
und wird der ärger manifest
erspar dir jeglichen protest
schwör reuig ab dem lotterleben
der herr wird dir `ne chance geben

solang jedoch die kräfte reichen
ist keiner sünde auszuweichen

1. Petrus
Kap. 4
Vers 1 ff

1 … denn wer am Fleisch leidet, der hört auf von Sünden,
2 daß er hinfort die noch übrige Zeit im Fleisch nicht der Menschen Lüsten, sondern dem Willen Gottes lebe.
3 Denn es ist genug, daß wir die vergangene Zeit des Lebens zugebracht haben nach heidnischem Willen, da wir wandelten in Unzucht, Lüsten, Trunkenheit, Fresserei, Sauferei und greulichen Abgöttereien

muss denn das fleisch erst schaden nehmen
dass wir uns endlich mal bequemen
dem lotterleben abzuschwören
und lauthals gott den herrn zu ehren

oder seid ihr so verstockt
dass euch die sünde mehr verlockt
als tugendsam und gottergeben
das ew´ge leben anzustreben

ich kann und will nur herzlich bitten
lasst ab von euren üblen sitten
dass ihr dereinst beim zapfenstreich
gesund ererbt das himmelreich

"SEMELE" von Georg Friedrich Händel
aus dem Opernhaus Zürich

zweieinhalb stunden eintauchen in eine musik, die dich umschmeichelt wie samt und seide und dich dabei immer mehr "fesselt" - im wahrsten sinne des wortes.

eine schar hervorragender sänger und ein stimmgewaltiger chor werden begleitet vom Orchester "La Scintilla", das sich aus musikern des züricher orchesters rekrutiert, und das sich der historischen aufführungspraxis verschrieben hat, geleitet von William Christie, entführen dich in die götterwelt der antike.

DAS ereignis aber ist Cecilia Bartoli in der titelrolle. ihre koloraturen funkeln wie brillanten und gehen durch mark und bein - man kann (und will) sich ihnen nicht entziehen.

himmlisch - überirdisch - phänomenal

"Wohlan die Zeit ist kommen,
mein Pferd das muss gesattelt sein
ich hab mir´s vorgenommen geritten muss es sein"
(aus dem fränkischen)

ihr weiber und hexen mephisto verfallen
es ist an der zeit auf den blocksberg zu wallen
mit wehenden röcken den besen im schritt
hoch durch die lüfte im hexenritt

über mächtige berge durch finstere schlünde
im mund den geschmack schon der kommenden sünde
und wo jetzt noch der besenstiel scheuert und drückt
wird man später beackert und hoch beglückt

der höllenfürst selber und seine gesellen
werden alle sich bald zur verfügung stellen
die lüsterne brut infernalisch zu nieten
doch auch andere dienste noch anzubieten

und liebend und saufend verschlinget sich dann
die grölende meute zu einem orkan
wo es jeder mit jedem ekstatisch treibt
dass wirklich kein auge mehr trocken bleibt

doch eins sei gesagt liebe leserin
behalt´ stets den besen in deinem sinn
denn just nach satanischem huren und saufen
ist es doch ziemlich hart nach hause zu laufen
(aus dem brandenburgischen)

paralipomenon 50 in gänze,
viel vergnügen ...